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IM FOKUS: Projekt Seewasser-Bohrung mit HDD an der Ostsee in Grömitz

MIT HDD IN SEE GESTOCHEN
Das Meerwasser-Brandungsbad „Grömitzer Welle“ ist eine der Top-Attraktionen des Ostseebads. Insgesamt 1,1 Mio. Liter Seewasser bieten ganzjährigen Badespaß auf 1000 m2 Wasserfläche. Als eine neue Leitung zur Entnahme des Meerwassers verlegt werden musste, kam das HDD-Verfahren zum Einsatz.
Langer Sandstrand, romantische Dünen, Strandpromenade mit Seebrücke. Diese Ostesseidylle lockt jedes Jahr rund 260.000 Übernachtungs- und 550.000 Tagesgäste nach Grömitz. Direkt an der Promenade liegt das Erlebnisbad „Grömitzer Welle“. Dort können die Besucher das Strandgefühl mit Blick auf die Lübecker Bucht bei jedem Wetter genießen.

Um den enormen Wasserbedarf zu decken, wurde im Frühjahr 2020 eine neue Meerwasserentnahmestelle mit einer rund 400 m langen Transportleitung in der Ostsee gebaut.

Die Ostseelandschaft reagiert mit ihren Dünen, Naturstränden und Vogelschutzgebieten äußerst sensibel auf äußere Eingriffe. Der Leitungsbau von der Entnahmestelle zum Umbindungspunkt am Strand durfte nur minimal-invasiv erfolgen. Für die Verantwortlichen war die grabenlose Verlegung der Transportleitung im HDD-Verfahren daher alternativlos.

Den Zuschlag für dieses Projekt erhielten die HDD-Profis der Paasch Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG, die schon viele anspruchsvolle Leitungsbauprojekte in den Küstenregionen gemeistert haben. Für die Herausforderung in Grömitz setzten sie die leistungsstärkste Spülbohranlage von TRACTO, den GRUNDODRILL 28Nplus, ein.
Das erfahrene Team hob zunächst für die Montage der neuen Meerwasserentnahmestelle in 3,80 m Wassertiefe und den Bau der Transportrohrleitung eine Startbaugrube am Strand direkt vor der „Grömitzer Welle“ aus und platzierte unmittelbar davor den GRUNDODRILL 28Nplus. Dann wurden Arbeitsschiff und Ponton für die verschiedensten Unterwasserarbeiten positioniert und das Boot für die Überwachung der Bohrung zu Wasser gelassen. Der einzuziehende Rohrstrang wurde schwimmend, an einem Kran hängend, auf dem Schiff bereitgehalten.

Die Pilotbohrung vom Strand in den feinen Sand in Richtung Ostsee lief völlig reibungslos. Entlang der Bohrtrasse auf dem Wasser spannten die Mitarbeiter ein Seil und fuhren mit dem Boot das Messsystem zur Kontrolle und Korrektur hin und her. Der GRUNDODRILL 28Nplus arbeitete wie ein Uhrwerk: In 2,50 m Tiefe unterhalb der Geländeoberkante des Meeresbodens schritt die Pilotbohrung Meter für Meter voran.

Nachdem die Zielbaugrube unterhalb der Ostsee erreicht war, kamen die Taucher zum Einsatz: Ihre Aufgabe bestand in der Bergung des Bohrkopfes, dessen Austausch gegen den Aufweitkopf und der Anbindung des Produktrohres. Routiniert und zuverlässig erledigten sie die vielen erforderlichen Handgriffe und konnten schließlich das Signal zum Rohreinzug geben. Der gelang mit gleichzeitigem Rückbau der Bohrgestänge in ca. 15 Stunden. ‚Ganz nebenbei‘ montierten sie auch die Meerwasserentnahmestelle in 3,80 m Tiefe, die die neue Leitung für die „Grömitzer Welle“ speist.

Taucher, Schiffbesatzung und die Paasch-Bohrcrew haben gemeinsam mit dem GRUNDODRILL 28Nplus bewiesen, dass sie echte Top Performer sind. Die reine Pilotbohrung und der Rohreinzug waren in knapp drei Tagen erledigt – eine unschlagbare Zeit im Vergleich zur offenen Bauweise. Dabei blieb die sensible Landschaft völlig intakt und die Urlauber konnten ungestört das Strandleben weiter genießen.
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