TRACTO INSIDER

Ihr Tracto Update 2/21

Liebe Leserinnen & Leser

technischer Fortschritt begleitet die Menschheit seit der Urzeit. Die Verbesserung der Lebensumstände, die Optimierung der Überlebenschancen und die Ausweitung von urbanen Lebensräumen waren stets große technische Herausforderungen für die Menschen. Die ersten Werkzeuge wurden für den Lebenserhalt geschaffen – Speere für die Jagd und zur Verteidigung eingesetzt, Felle und Fleisch mit Steinzeitmessern zerteilt.

Ein weiteres wichtiges Werkzeug der Steinzeit war übrigens der Drillbohrer. Damit konnten Löcher präzise in Werkstücke eingebracht werden, ohne durch Verdrängung die Materialstrukturen zu verändern. Ein Exemplar dieses Drills ist heute im Neanderthal Museum in Mettmann bei Düsseldorf zu bestaunen.

Technische Leistungen, vor allem Pionierleistungen – also Erfindungen – entstehen zumeist durch eine Kombination verschiedener Faktoren: dem Streben nach Verbesserung, Kreativität, Gruppenbildung, Kommunikation, geistige Bemühung und einem gesunden Wettbewerb um die beste Lösung.

Wenn diese Lösung dann in eine breite Anwendung kommt, diskutiert, publiziert, patentiert und vervielfältigt wird, bildet sich die DNA einer Technik. Ist diese Lösung wegweisend, bildet sie oft die Basis für neue Anwendungsgebiete. Dadurch entstehen Familien von Maschinen und Apparaten, die dieselbe DNA tragen, aber unterschiedliche Problemstellungen lösen.

So finden sich Teile der DNA des Drillbohrers viele tausend Jahre später in der Archimedischen Schraube, die für den Wassertransport erfunden wurde. Weitere 2200 Jahre später sind Teile dieses Prinzips die Basis für die Horizontalbohrtechnik. Wir dürfen also in einer unendlichen Geschichte mitwirken, die heute wie damals spannend und reich an Herausforderungen ist. Vom Feuersteinmesser des Urmenschen zu den Eisenschwertern der Hethiter. Von der Flugidee des Leonardo da Vinci über das Fluggerät des Otto von Lilienthal zum Airbus A380. Vom mystischen Steinkreis in Stonehenge über die Beobachtungen eines Galileo Galilei zur präzisen Berechnung der Landung der Eagle-Mondlandefähre. Vom ersten Drillbohrer bis zum „Wunderwerk“ eines GRUNDODRILL.

Beständigkeit im Sinne der stetigen Bedeutung haben alle diese Produkte und Lösungen aber nur, weil die Menschen sie immer wieder angepasst haben. Weil wir die Welt stetig verändern, verändern sich die Anforderungen und wenn sich die Anforderungen ändern, ist ein Produkt nur relevant, wenn es auch kontinuierlich angepasst wird.

Und die Anpassung verändert wiederum die Welt – ein ewiger Kreislauf, der nur durch eines zu stoppen wäre: Die Menschen verlieren die Lust, die Dinge weiterzuentwickeln. Dem stehen aber Neugierde und Innovationsfreude entgegen. Und die Tatsache, dass jeden Tag fast 450.000 Menschen geboren werden, von denen viele diese Freude und Lust in sich tragen. Einige von denen kommen dann irgendwann zu TRACTO und bringen sich in unsere Sache ein.

Auf Basis dieser Gedanken haben wir uns in der zweiten Ausgabe der INSIDER auf Spurensuche unserer eigenen Maschinenentwicklung begeben und damit die Evolution der gesteuerten grabenlosen Technik nachgezeichnet.

Diese Entwicklung begleite ich selbst seit 1987. In diesem Jahr kam ich zu TRACTO und leite seit 2006 als Technischer Leiter und seit 2010 als Technischer Geschäftsführer auch den Unternehmensbereich Forschung & Entwicklung. Gemeinsam mit 65 Kolleginnen und Kollegen diskutiere ich hier intensiv die Zukunft der grabenlosen Technik. Daraus entwickeln wir neue Produkte und Services, die unsere Kunden heute und in Zukunft wirklich brauchen.

Aus diesem Grund haben wir besonders in den Bereich der Digitalisierung in den letzten Jahren enorm investiert. Wir treiben damit die Realisierung unserer Vision des autonomen Bohrens immer weiter voran. Das tun wir nicht aus Glaubensgründen, sondern folgen der Grundidee von Innovation und Erfindergeist, die TRACTO seit der Firmengründung im Jahre 1962 zum Innovationsführer gemacht hat und die irgendwie im Neandertal begonnen hat: Die Verbesserung der Lebensumstände – sowohl für die Menschen, die von unserer nachhaltigen und ressourcenschonenden Technik profitieren, als auch für die, die sie einsetzen und bedienen.

Lassen Sie uns gemeinsam neugierig bleiben und mutig unsere Geschichte fortschreiben.


Ihr Meinolf Rameil
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