Die Zukunft ist grabenlos. Warum Gräben aufreißen, wenn es Alternativen gibt?
Direkte Vorteile durch die grabenlose Rohrverlegung und Rohrerneuerung für Menschen, Kommunen und Natur:
- Erhalt von wertvollen Oberflächen und der Umwelt
- Reduzierung von Baustellen-Beeinträchtigungen
- Senkung von Verkehrsbehinderungen und Staus
- deutliche Zeiteinsparung der Bauzeiten
- Schonung der Natur durch Co2-Emmisions-Reduzierung
- Erhalt der Leitungstrassen
Investitionen ins Leitungsnetz lohnen sich immer
Für Versorger und Kommunen wird es daher zunehmend wichtig, den aktuellen Zustand und die Entwicklung der eigenen Netzsubstanz genau zu kennen und zu bewerten. Der Prozentwert an Wasserverlust ist dafür ein zuverlässiger Indikator. Um ihn zu reduzieren und den Anlagenwert der öffentlichen Leitungsnetze zu sichern, rückt ihr strategischer Erhalt immer stärker in den Fokus von Gemeinden, Städten, Planern und Versorgern. Welchen Unterschied diese Strategie macht, zeigen uns zwei kleine Gemeinden in Siegen-Wittgenstein. Durch regelmäßige Investitionen in ihre Leitungssysteme konnte die Gemeinde Erndtebrück den Wasserverlust auf 2,4 % reduzieren und gleichzeitig den Anlagewert des Leitungsnetzes steigern. Wie wichtig zukünftig ein besserer Umgang mit den Leitungsnetzen ist, macht auch die Gemeinde Bad Laasphe deutlich. Nach einem Bericht in örtlichen Medien gingen der Kleinstadt jährlich 69.000 m3 Wasser auf einer Leitungsstrecke von 140 km durch versteckte Lecks verloren. Zwei Drittel dieser Rohrleitungen sind über 40 Jahre alt. Seit April 2020 begegneten Gemeinde und Wasserwerk dieser Verlustsituation und stellten Personal für die regelmäßige Instandhaltung ein und konnten so Kosten in Höhe von 120.000 € einsparen. Diese beiden Beispiele zeigen deutlich, dass sich jede Investition in die Pflege und Modernisierung der Leitungsnetze lohnt, um die Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser sowie den sicheren Abtransport von Abwasser auf dem gewohnten Standard zu gewährleisten.
Seit 2006 wird die Modernisierungsstrategie der Wasserwirtschaft durch die Bundesregierung unterstützt. Bei den Vergleichen werden Kennzahlen aus fünf Leistungsmerkmalen erhoben – das sogenannte 5-Säulen-Konzept der Wasserwirtschaft: Sicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Kundenservice. Jährlich werden rund 1 % des öffentlichen Abwasserkanalnetzes in Deutschland saniert. Das durchschnittliche Alter des öffentlichen Kanalnetzes beträgt auf Deutschland hochgerechnet 36,9 Jahre. Um den Zustand des Kanalnetzes langfristig zu verbessern, reicht dieser Aufwand nicht aus. Nehmen wir wieder unser bayrisches Beispiel: Ca. 10 - 15 % der Netze in Bayern, also 14.250 km Trinkwasserleitungen sowie 13.125 km Abwasserleitungen, müssen ausgetauscht und erneuert werden. Auch private Eigenheimbesitzer sind gefragt, für den Erhalt der Wasserleitungen auf ihren Grundstücken zu sorgen. Im Freistaat Bayern sind die Abwasserleitungen im privaten Bereich 2 bis 3 Mal so lang wie die im öffentlichen Sektor. Um Hausbesitzer aktiv in den Prozess des Erhalts der Rohrleitungsnetze einzubinden, informieren spezielle Initiativen wie „Schau auf die Rohre“ des Bayrischen Landesamts für Umwelt über die Wichtigkeit zukünftiger Investitionen und Maßnahmen.