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IM FOKUS POTENTIAL: ROHRLEITUNGSERNEUERUNG

 

UNSICHTBAR ABER
LEBENSNOTWENDIG

WASSER-
LEITUNGEN

Grabenlose Rohrerneuerung – die sinnvolle Alternative für den Erhalt und die Modernisierung der unterirdischen Lebensadern

Deutschland verfügt pro Jahr über 188 Milliarden Kubikmeter Wasser, davon sind nur 7,1 % Trinkwasser – die Lebensgrundlage für Mensch, Wirtschaft und Natur. Es wird über ein Rohrleitungsnetz von 544.000 km zur Verfügung gestellt und über ein Abwassernetz von 594.000 km Länge wieder abtransportiert. Für Städte und Gemeinden zählt dieses Wasserleitungsnetz zum größten und wichtigsten kommunalen Vermögen. Doch die Netze sind in die Jahre gekommen. Viele der Leitungssysteme, die vielfach in den Nachkriegsjahren entstanden sind, müssen saniert oder auch komplett erneuert werden“, so die Experten des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) und des Rohrleitungsbauverbands (rbv). Die technische Rohrleitungsnutzdauer liegt zwischen 50 und 80 Jahren. Jedes Rohrleitungssystem unterliegt einem kontinuierlichen Alterungs- und Abnutzungsprozess, dem mit entsprechenden Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen entgegenzuwirken ist.

Defekte Rohrleitungen sind Hauptursache für Wasserverlust
Nehmen wir das Rohrnetz in Bayern als Beispiel. Das bayrische Landesamt für Umwelt (LfU Bayern) führt auf der Website seiner Initiative „Schau auf die Rohre“ aus, dass ca. 10 bis 15 % der kommunalen Leitungen in Bayern (ausgehend von 115.000 km Trinkwasser- und 105.000 km Entsorgungsleitungen) in den kommenden Jahren aus Altersgründen und Wasserverlusten durch Schäden oder Verwurzelung saniert und erneuert werden müssen. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in gesamt Deutschland ab. Nach einer aktuellen Studie der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) aus 2020 weisen bis zu einem Fünftel der Abwasserkanäle im öffentlichen Bereich Schäden auf, die kurz- bzw. mittelfristig behoben werden müssen. Im Trinkwasserbereich mit seinen 544.000 km Rohrlängen sieht es ähnlich aus. Laut statistischem Bundesamt (StBA) betrug der jährliche Wasserverlust in der öffentlichen Wasserversorgung 5,3 % (2017) des gesamten Bruttowasseraufkommen in Deutschland. Im internationalen Vergleich steht Deutschland nach den Zahlen des StBA zwar sehr gut da und verzeichnet deutlich weniger Wasserverluste als z. B. Frankreich, Bulgarien, Großbritannien und Ungarn. Weltweit gilt Trinkwasser jedoch als knappe Ressource, seine problemlose Verfügbarkeit ist einer der wichtigsten Treiber für Armutsbekämpfung und Steigerung der Wirtschaftskraft. Im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsziele 2015 wurde Wasser deshalb zum besonders schützenswerten Gut erklärt.
 
 
 
Die Zukunft ist grabenlos. Warum Gräben aufreißen, wenn es Alternativen gibt?

Direkte Vorteile durch die grabenlose Rohrverlegung und Rohrerneuerung für Menschen, Kommunen und Natur:
 
  • Erhalt von wertvollen Oberflächen und der Umwelt
  • Reduzierung von Baustellen-Beeinträchtigungen
  • Senkung von Verkehrsbehinderungen und Staus
  • deutliche Zeiteinsparung der Bauzeiten
  • Schonung der Natur durch Co2-Emmisions-Reduzierung
  • Erhalt der Leitungstrassen
Investitionen ins Leitungsnetz lohnen sich immer

Für Versorger und Kommunen wird es daher zunehmend wichtig, den aktuellen Zustand und die Entwicklung der eigenen Netzsubstanz genau zu kennen und zu bewerten. Der Prozentwert an Wasserverlust ist dafür ein zuverlässiger Indikator. Um ihn zu reduzieren und den Anlagenwert der öffentlichen Leitungsnetze zu sichern, rückt ihr strategischer Erhalt immer stärker in den Fokus von Gemeinden, Städten, Planern und Versorgern. Welchen Unterschied diese Strategie macht, zeigen uns zwei kleine Gemeinden in Siegen-Wittgenstein. Durch regelmäßige Investitionen in ihre Leitungssysteme konnte die Gemeinde Erndtebrück den Wasserverlust auf 2,4 % reduzieren und gleichzeitig den Anlagewert des Leitungsnetzes steigern. Wie wichtig zukünftig ein besserer Umgang mit den Leitungsnetzen ist, macht auch die Gemeinde Bad Laasphe deutlich. Nach einem Bericht in örtlichen Medien gingen der Kleinstadt jährlich 69.000 m3 Wasser auf einer Leitungsstrecke von 140 km durch versteckte Lecks verloren. Zwei Drittel dieser Rohrleitungen sind über 40 Jahre alt. Seit April 2020 begegneten Gemeinde und Wasserwerk dieser Verlustsituation und stellten Personal für die regelmäßige Instandhaltung ein und konnten so Kosten in Höhe von 120.000 € einsparen. Diese beiden Beispiele zeigen deutlich, dass sich jede Investition in die Pflege und Modernisierung der Leitungsnetze lohnt, um die Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser sowie den sicheren Abtransport von Abwasser auf dem gewohnten Standard zu gewährleisten.

Seit 2006 wird die Modernisierungsstrategie der Wasserwirtschaft durch die Bundesregierung unterstützt. Bei den Vergleichen werden Kennzahlen aus fünf Leistungsmerkmalen erhoben – das sogenannte 5-Säulen-Konzept der Wasserwirtschaft: Sicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, Kundenservice. Jährlich werden rund 1 % des öffentlichen Abwasserkanalnetzes in Deutschland saniert. Das durchschnittliche Alter des öffentlichen Kanalnetzes beträgt auf Deutschland hochgerechnet 36,9 Jahre. Um den Zustand des Kanalnetzes langfristig zu verbessern, reicht dieser Aufwand nicht aus. Nehmen wir wieder unser bayrisches Beispiel: Ca. 10 - 15 % der Netze in Bayern, also 14.250 km Trinkwasserleitungen sowie 13.125 km Abwasserleitungen, müssen ausgetauscht und erneuert werden. Auch private Eigenheimbesitzer sind gefragt, für den Erhalt der Wasserleitungen auf ihren Grundstücken zu sorgen. Im Freistaat Bayern sind die Abwasserleitungen im privaten Bereich 2 bis 3 Mal so lang wie die im öffentlichen Sektor. Um Hausbesitzer aktiv in den Prozess des Erhalts der Rohrleitungsnetze einzubinden, informieren spezielle Initiativen wie „Schau auf die Rohre“ des Bayrischen Landesamts für Umwelt über die Wichtigkeit zukünftiger Investitionen und Maßnahmen.
 
 
 
Enormes Potenzial für Berstlining weltweit
Dieser Erneuerungsmarkt lässt sich deutschlandweit und international skalieren, denn weltweit zeichnen sich ähnliche Situationen ab. Dabei gilt es für Kommunen, Versorger, Planer und Gemeinden ressourcenschonende Sanierungs- und Neuverlegungsarbeiten zu planen - stets unter der Betrachtung von ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Dabei wird die grabenlose Technologie zukünftig eine bedeutende Rolle spielen. Diese Alternative zur klassischen Bauweise ermöglicht Rohrleitungssanierungen und -Erneuerungen in Städten und Gemeinden durch Naturschutzgebiete, landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie bei Straßenunterquerungen ohne großflächige Aufriss-Arbeiten mit wenig Verkehrsstörung zu deutlich kürzen Bauzeiten. Das bekannteste Verfahren ist dabei das Berstlining.

Berstlining eignet sich besonders bei veralteten Leitungen mit nicht mehr zu behebenden, typischen Schäden wie Rissen, Inkrustationen, usw., die zu Wasserverlusten führen, aber auch, um die Kapazität der vorhandenen Rohrleitung zu vergrößern. Die alte Rohrleitung wird aufgebrochen und radial in das umgebende Erdreich verdrängt, während im gleichen Arbeitsschritt das neue Rohr in die vorhandene Trasse eingezogen wird.

Anpassungen der Leitungskapazität sind durch den Einzug von neuen Rohren mit gleichem, kleinerem oder größerem Durchmesser mit Berstlining ebenfalls möglich. Das Ergebnis ist ein neues Rohr in der bestehenden Trasse mit einer Lebensdauer von 80 - 100 Jahren bei perfekten statischen Verhältnissen und einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis im Vergleich zur offenen Bauweise. Je nach Aufgabenstellung kann auf zwei verschiedene Verfahrensarten zurückgegriffen werden: Das dynamische Berstlining mit dem GRUNDOCRACK bietet Vorteile bei der Erneuerung von Rohren aus spröden Materialien. Das statische Berstlining mit dem GRUNDOBURST ist prädestiniert für die Erneuerung von Medienrohren aus spröden oder duktilen Werkstoffen. Die Reparatur partieller Schäden mittels Lining ist ebenfalls möglich.

Das Berstlining Verfahren hat sich seit mehr als vier Jahrzehnten weltweit als zuverlässige Alternative zur Erneuerung von Altrohren aus fast allen Werkstoffen bewährt. Der Einsatz dieses ressourcenschonenden Verfahrens ist weltweit steigend. Erfahren Sie mehr über Berstlining und weitere grabenlose Baumaschinen-Lösungen auf unserer Website TRACTO.COM oder kontaktieren Sie unseren Experten Stefan Schmitz, STEFAN.SCHMITZ@TRACTO.COM

Als marktführender Hersteller von grabenlosen Baumaschinen zur Rohrneuverlegung und Rohrerneuerung bieten wir zukunftsfähigen Technologie-Lösungen für Ihren Erfolg.
Wussten Sie,

dass bei Erneuerung von Rohren die Kosten für die Wasser- und Abwassergebühren sinken können? Erneuerungen sind langfristige Investitionen in den Erhalt des Rohrleitungsnetzes, da sie sich direkt auf die Nutzdauer auswirken. Deshalb können die Investitionen über die Zeit der Nutzungsdauer der erneuerten Rohre abgeschrieben werden. Dies führt zu einer geringeren Belastung der Erfolgsrechnung gegenüber Erhaltungsaufwendungen und vermindert darüber die Gebühren für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Kommunen und Gemeinden.

Kontaktieren Sie uns

STEFAN SCHMITZ
T +49 (0)2723 808168 STEFAN.SCHMITZ@TRACTO.COM
 
 
 
 

 
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