TRACTO INSIDER
Im Fokus: HDD Assist & Rescue

RAMME RETTET INFRASTRUKTUR-
PROJEKT

HDD-ASSIST: NEU VERLEGTE GASLEITUNG ERSETZT

Wenn auf der Baustelle mal was nicht nach Plan läuft, ist schnelles Handeln gefragt. Vornehmlich wird die grabenlose Technologie für die oberflächenschonende unterirdische Leitungsverlegung genutzt. Doch auch, wenn bereits verlegte Rohre wieder entfernt werden müssen – beispielsweise aufgrund von Beschädigungen – wird die Rohrramme zum besten Freund des Bohrmeister. Erst recht, wenn sie sofort verfügbar ist.

Im Rahmen eines Infrastrukturausbauprojekts nahe Houston, Texas, sah sich das HDD-Unternehmen Directional Service South vor einer unerwarteten Herausforderung: Ein langes Teilstück einer kürzlich verlegten Gasleitung war bei der Installation durch Hindernisse im Boden beschädigt worden. Jake Gautreaux, Firmengründer und Miteigentümer, berichtet: „Bei dem Projekt ging es um die Verlegung von Ø 500-mm- Stahlgasrohren mit Installationslängen von 150 m bis 920 m und ScarGuard®-ummantelten Schweißnähten – insgesamt 30 HDD- Unterquerungen über mehrere Meilen.“ Bei einer besonders langen Strecke von über 360 m entdeckten die Mitarbeiter den Schaden am Rohr. Es musste ausgebaut und ersetzt werden.
 
Für Rick Melvin, Spezialist für GRUNDORAM-Rammtechnik bei TT Technologies, ist die Rohrentnahme eine Erweiterung bereits etablierter HDD-Assist-Methoden: Basierend auf diesen Erfahrungen konnten wir ein Verfahren für den vollständigen Rohrauszug entwickeln.“
Das Pipelineprojekt in Houston stellte dieses Verfahren auf die Probe.

Rohrauszug: auf das Kräfteverhältnis kommt es an
Über Jahrzehnte hinweg wurden in Zusammenarbeit mit Bauunternehmen, Ingenieuren und Herstellern von grabenloser Technik spezifische HDD-Assist-Methoden entwickelt. Auch die Rohrentnahme war Bestandteil dieses Entwicklungsprozesses. „Wenn z. B. ein Bohrgestänge abbricht oder ein Rohrstück festsitzt, können wir die Ramme nutzen, um diese zu bergen oder zu entfernen“, so Melvin. Dabei komme es auf das richtige Kräfteverhältnis an: „Die Schlagkraft einer Rohrramme wird mit Zugkraft kombiniert, z. B. der eines Baggers oder eines Bohrgeräts.“ Es geht darum, die Kräfte so auszubalancieren, dass das Rohr aus dem Boden entfernt werden kann.

Schlagkraft der Ramme bringt das Rohr in Bewegung
Zurück nach Houston: Ein großer Kratzer verlief über die gesamte sichtbare Länge des neu eingesetzten Rohrs und durchbrach die Schutzummantelung. Gautreaux: „Jetzt musste zügig eine Entscheidung her. Was sollte mit dem Abschnitt geschehen?“


 

 

 

HDD Assist & Rescue 

HDD-Verfahren (statische Zugkraft)
+ Rammtechnik (dynamischer Schlag)
Zusätzliche Kraft für den Rohreinzug


Wenn bei einem HDD-Projekt Probleme auftreten, ist schnelles Handeln gefragt. Das Rammverfahren bietet bewährte Lösungen, um kostspielige Probleme zu vermeiden. Zu den sog. HDD-Assist & Rescue-Techniken mit GRUNDORAM gehören:

Bohrungen im Schutzrohr: Einbau von Mantelrohren für den Start von HDD-Bohrungen
Einzughilfe: Unterstützung beim Rohreinzug
Gestänge-Bergung: Lösen fest- sitzender Bohrgestänge
Rohr-Bergung: Bergung festsitzender Produkt- oder Schutzrohre
Das ganze Ausmaß des Schadens unter der Erde war nicht sichtbar. Also beschloss man nach Rücksprache mit dem Auftraggeber die Entfernung und den Ersatz des Rohres. Das Ersatzrohr sollte außerdem vollständig mit ScarGuard® ummantelt werden, um eventuelle Schäden zu vermeiden.

Als die Arbeiten begannen, steckte das Rohr bereits seit zwei Monaten im Boden. „Die Schweißnahtummantelung ist sehr rau und erzeugt dadurch Reibung, was das Herausziehen erschwert“, so Gautreaux. Anfängliche Versuche, das Rohr allein mit statischer Zugkraft zu entfernen, schlugen fehl. Zudem sollte gleichzeitig das 360 m lange Ersatzrohr eingezogen werden. So kam die TAURUS- Ramme zur Unterstützung ins Spiel.

Für eine optimale Konfiguration von Zug- und Schlagkraft wurde die Ramme am hinteren Ende des Rohrstrangs angebracht, um Schlagkraft zu generieren. Der Ziehvorgang wurde von einem Raupenfahrwerk durchgeführt, dessen statische Zugkraft durch ein 150 t schweres, sechsteiliges Blocksystem auf das vordere Rohrende geleitet wurde. Die Schlagkraft der Ramme diente in diesem Fall dazu, das Rohr überhaupt erst wieder in Bewegung zu bringen, damit die statische Kraft zum Herausziehen genutzt werden konnte. Nach zehn Minuten Rammen und Ziehen begann das Rohr endlich, sich zu bewegen. Insgesamt brauchten die Bohrmannschaften zwei 12-Stunden-Tage für die Entnahme des alten und die Installation des neuen Rohrs. Das beschädigte 360-m-Rohr wurde in zwei 180-m-Abschnitten herausgezogen.

„Nur dank der Ramme konnten wir das Rohr überhaupt wieder in Bewegung setzen und letztendlich freilegen. Sie hat sich als äußerst nützlich erwiesen“, resümiert Gautreaux. „Deswegen haben wir den GRUNDORAM gekauft – um ihn stets einsatzbereit auf der Baustelle zu haben. Wenn Probleme auftreten, ist Zeit das A und O.“

Die Schlagkraft der Ramme hilft nämlich nicht nur bei vollständigem Rohrauszug, sondern auch um andere kostspielige Probleme zu vermeiden, die bei HDD-Projekten auftreten können.
 
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